Fufu, Bananenstauden und nette Bekanntschaften
- Hannes Unger
- 18. Aug. 2017
- 4 Min. Lesezeit
Ich habe nun endlich Zeit gefunden meinen ersten Blogpost zu verfassen. Es war nicht nur zeitlich schwierig den Artikel zu verfassen. Vielmehr hatte ich mit Problemen wie Stromausfällen und der Internetverbindung zu kämpfen, was die Veröffentlichung auch noch einmal verzögert hat. Entschuldigung dafür.
Er ist daher auch etwas länger geworden, da es am Anfang so viele Impressionen gibt.
15 Tage sind nun schon vergangen seit ich von zu Hause in mein „neues Leben“ aufgebrochen bin – realisieren kann ich es aber noch nicht, dass es so lange her ist.
Unglaubliche zwei Wochen konnte ich in unserem MaZ-Ausreiseseminar in Steyl (Holland) vor meinem Abflug genießen. Wir haben viel zusammen erlebt und sind zu einer guten Familie zusammengewachsen. Man weiß, dass überall auf der Welt Menschen dieser Familie sind, die auch in neue Welten aufbrechen und die einem mit einem offenen Ohr und Rat zur Seite stehen.
Danke euch dafür.
Nach dem Ausreiseseminar hatte ich noch zwei Tage zu Hause im schönen Oberschwaben. Die Zeit nutze ich vor allem um mich nochmal von meiner Familie und meinen Freunden zu verabschieden. Ich bin sehr glücklich dass mich meine Familie und meine Freunde so unterstützen. Natürlich war auch das Packen ein großer Bestandteil. Aber Hut ab, ich habe bis jetzt noch nichts gefunden, was ich vergessen habe. Von Stuttgart ging es dann am Mittwoch den 02.08.2017 los in meine nun neue Heimat, Ghana. Es war spannend und ich war sehr aufgeregt. Was wird mich wohl erwarten? Welche Bekanntschaften werde ich machen? Welche Veränderungen in meinem Leben wird es geben?

Regen in England - Was auch sonst?
Zur großen Freude meinerseits konnte ich schon im Flugzeug die ersten Bekanntschaften knüpfen. Eine ghanaische Familie saß neben mir und hat sich direkt nett mit mir unterhalten und mir auch zugesichert, dass sie mich in Accra bis zu Father Ireneus (einer der Patres bei denen ich für das nächste Jahr lebe) begleiten werden. Mit diesem Angebot nahmen sie eine sehr große Last von mir, da ich ansonsten wahrscheinlich sehr aufgeschmissen gewesen wäre. Diese Familie lebt seit über 10 Jahren in England und besucht jährlich ihre Familie in Ghana. Die Freundlichkeit und Offenheit der Ghanaer konnte ich dadurch schon im Flugzeug kennenlernen und auch in den folgenden Tagen noch häufig spüren, was mich sehr gefreut hat. Am Flughafen traf mich erst einmal ein kleiner Hitzeschock, da die Temperatur außerhalb des Flugzeugs deutlich höher war – aber es ist nicht die Temperatur die ein wenig anstrengend ist, vielmehr die hohe Luftfeuchtigkeit.
Am Flughafen wurde ich mit großer Freude von F. Ireneus und Emmanuel abgeholt, obwohl sie über zwei Stunden auf meinen verspäteten Flieger warten mussten. Direkt konnte ich hautnah dabei sein, wie man in Ghana alles verhandelt. Die Taxifahrt wurde im Vorhinein ausgehandelt und dann ging es zu meiner Unterkunft für die ersten Nächte. Ich war sehr gespannt. Ein bisschen flau im Magen wurde mir, als der Taxifahrer nachts mit über 100km/h durch Accra schoss. Man muss bedenken, dass man sich auf der Rückbank nicht anschnallen konnte.

Ein Blick vom SVD-Haus über die Dächer Accras
Vorbei an Bananenstauden, Häusern und Leuten fuhren wir zum Haus der Steyler Mission in Accra. Dort bekam ich ein leckeres Abendessen – Reis mit einer sehr scharfen Tomatensoße. Die erste Nacht schlief ich nicht sehr gut, da zum einen Ghana ein sehr muslimisch geprägtes Land ist und daher viele Moscheen zum Beten rufen, zum anderen hatte man viel Lärm von Tieren oder Sonstigem. Etwas übermüdet konnte ich dann nach Sonnenaufgang zum ersten Mal meine Umgebung richtig erblicken. Accra, die Hauptstadt, sie ist so riesig. Bei den Fahrten für die Erledigungen der Papiere konnte ich dann Ghana wirklich auf mich wirken lassen. Es waren so unglaublich viele Impressionen: viel Verkehr, Straßenhändler, Reklame, beschäftigte Menschen, Hitze, Abgase, ... Ich kann gar nicht alles in Worte fassen. Aber sobald man die Hauptstadt verlässt wird es so schön grün alles ist voll von Bäumen, Stauden und Büschen - die Natur einfach schön.

Ein Blick auf einen Teil der SVD-Anlage in Accra
Beim Besuch von Father Marius, etwa eine Stunde von Accra entfernt, konnte ich mein erstes Fufu genießen. Fufu ist eine Speise meist aus Cassava oder Jam und schmeckt mir sehr gut. Ebenso habe ich mit dem aus Polen stammenden Pater zum ersten Mal ghanaisches Bier probiert, frische Kokosmilch aus frischen Kokosnüssen getrunken und anschließend das Mark gegessen. Man muss zugeben, das Bier war nicht schlecht. Es ist einfach so schön, wenn das Obst so frisch ist. Es schmeckt viel besser als bei uns. Viele Wegstrecken werden von der einheimischen Bevölkerung zu Fuß zurückgelegt. Dabei ist es sehr beeindruckend welche Lasten gerade die Frauen auf ihrem Kopf tragen können. Vielleicht bietet sich für mich auch einmal die Chance dies auszuprobieren.
Es ist ein sehr interessantes Land. Ich freue mich es in den kommenden Monaten näher kennenzulernen.

von links: Emmanuel, Father Marius, ich
Ich hoffe, dass ich nun häufiger zu kleinen Artikeln komme. Das nächste Mal erzähle ich von meiner Ankunft und dem Leben in Gushegu.
Viele Grüße aus Gushegu
Euer Hannes
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